Heute möchte ich euch einen ganz besonderen Ort vorstellen. Dass es sich dabei um einen Geheimtipp handelt, kann ich wohl nicht mehr behaupten. Denn seit 1996 das Wirtshaus Steirereck der Familie Reitbauer eröffnet hat, ist der Pogusch zu einem Mekka für erholungssüchtige Wiener mit kulinarischem Interesse geworden.
Warum aber ist es für mich ein ganz besonderer Ort? Zum einen weil ich in unmittelbarerer Nähe aufgewachsen bin und schon als Kind viel Zeit am Pogusch verbracht habe. Zum anderen durfte ich als einer von 6 Mitarbeitern von der Geburtsstunde des Wirtshaus Steirereck mit dabei sein und die ersten beiden Jahre bis 1998 am Pogusch als Koch arbeiten.
Mit dem Lokal veränderte sich aber auch für die umliegenden Landwirte das Leben. Sie wurden in die Produktion und Lieferung von Lebensmitteln genau so eingebunden, wie sie sich am Projekt Bründelweg beteiligten. Die Idee stammte von Heinz Reitbauer sen. und dem Turnauer Karl Wenzel. Unter Einbeziehung aller Grundeigentümer wurde im Jahr 1999 der romantische Bründelweg eröffnet. Es ist ein ca. 10 Kilometer langer Rundweg (kann auch abgekürzt werden) den man in ca. 3,5 Stunden „erwandern“ kann. Auf einer Höhe von 1.000-1.200 Metern bietet er eine tolle Aussicht. Acht Einkehrstationen auf den umliegenden alten Höfen sorgen für das leibliche Wohl.
Entlang des Rundwanderweges, der vom Parkplatz des Wirtshaus Steirereck startet, warten auch viele andere Stationen. Vom Unterwassersteg & Herzerlplatz, an den Wasserrädern vorbei zur Kneipstation. Das kleinste Wildtiermuseum und die längste Bank der Welt liegen ebenso auf der Strecke und sorgen für Abwechslung. Auf jeden Fall sollte man auch einen Abstecher zur idyllisch gelegenen Himmelreichkapelle machen, die märchenhaft auf 1213 Meter Seehöhe liegt.
Kulinarisch gibt es entlang des Rundwanderwegs bodenständige Schmankerln bei den diversen Landwirten. So sollte man sich die „Strudelsuppe“ beim Friedmanner ebenso wenig entgehen lassen, wie die Bauernkrapfen beim Rührer Hof. Kulinarisch verwöhnt auf zwei Hauben Niveau wird man im Wirtshaus Steirereck. Dort kann man den Tag wunderbar ausklingen lassen, wenn man rechtzeitig einen Tisch reserviert hat. Mehrere Zimmer und Chalets stehen jenen zur Verfügung, die gerne etwas länger bleiben wollen. Und für jene, denen die ca. 1 1/2 stündige Anfahrt von Wien zu lange ist, gibt es die Möglichkeit von Bad Vöslau mit dem Hubschrauber anzureisen, das notwendige Kleingeld vorausgesetzt.
Egal ob für ein kulinarisches Erlebnis, eine Wanderung oder für ein entspanntes Wochenende, ein Besuch am Pogusch lohnt sich in jedem Fall!